Ketil Bjørnstad

Ketil Bjørnstad, geboren 1952, studierte in Oslo, London und Paris klassisches Klavier. Sein musikalisches Debüt gab er im Alter von 16 Jahren mit dem Philharmonischen Orchester Oslo, wandte sich dann aber der Jazzmusik und dem Schreiben zu. Sein erster Gedichtband erschien 1972. Heute lebt Bjørnstad als Schriftsteller und Musiker mit seiner Familie in Oslo. Zu seinen erfolgreichsten Büchern zählen Villa Europa und Oda sowie die Trilogie um den jungen Pianisten Aksel Vinding: Vindings Spiel, Der Fluß und Die Frau im Tal. Auf Deutsch erschienen zuletzt sein Roman Die Unsterblichen (2011) und sein autobiografisches Buch Mein Weg zu Mozart (2016). Mit Die Welt die meine war. Die Neunziger Jahre ist nun auch auf Deutsch der vierte und letzte Teil seiner autobiographischen Romanserie Die Welt, die meine war erschienen.

Ketil Bjørnstad. Foto: Haakon Sand

Mehr zum Buch:

Titel: Die Welt, die meine war. Die neunziger Jahre
Übersetzt von: Gabriele Haefs, Kerstin Reimers, Andreas Brunstermann und Nils Hinnerk Schulz
Verlag: Osburg Verlag
Erschienen: 2024
Agentur: Oslo Literary Agency

Abschiede und Ankünftige – Die Neunzigerjahre im Leben des Starpianisten und Autors Ketil Bjørnstad

Im vierten Band der Romanserie ist Ketil Bjørnstad endgültig angekommen, der Weltruhm ist nun zum Greifen nah, seine Tourneen führen ihn in viele Länder.
Er hat sich weitgehend von der klassischen Musik gelöst, seine Kontakte zur internationalen Jazzszene werden immer enger, sodass er sich gegen Ende der neunziger Jahre vorrangig als Jazzmusiker verstehen wird.
Sein schlechtes Gewissen wegen dieser künstlerischen Wandlung wird noch dadurch verstärkt, dass seine ehemaligen Lehrer keine Gelegenheit auslassen, ihn für diesen »Verrat« zu tadeln. Nach all den Jahren auf der Insel Sandøya an der norwegischen Südküste bricht er dort seine Zelte ab und zieht zurück nach Oslo.
Es ist dies eine totale Veränderung im Leben des Autors.
Eine neue Beziehung kündigt sich an, diesmal zu der Starjournalistin C., in die er sich heftig verliebt, und zu seiner großen Überraschung erwidert diese vielfach umworbene Schönheit seine Gefühle.
Mit C. lässt er sich in Paris nieder. Prinzessin Diana stirbt. Präsident Clinton muss nach dem Lewinsky-Skandal ein Amtsenthebungsverfahren über sich ergehen lassen. Norwegen schlägt Brasilien im Fußball. Mobiltelefone werden zum Allgemeingut, und als es auf Silvester 1999 zugeht, herrschen im reichen Teil der Welt Ängste vor dem Weltuntergang.
Weiterhin beobachtet Bjørnstad das Weltgeschehen mit scharfem Blick und zieht seine Schlüsse, die oft über­raschen, da er alles vom norwegischen Standpunkt aus betrachtet. Oft führen ihn seine Reisen nach Deutschland, wo ihn die Begegnungen mit der deutschen Jazzprominenz beeinflussen.